SoWi-Kursfahrt Jahrgang 10

 



BERLIN 2014

Die Fahrt

Aua, das tut weh. Planmäßige Abfahrt 05:11 Uhr am Duisburger Hauptbahnhof. Und wie es unter solchen Extrembedingungen sein muss: Der ICE hat 15 Minuten Verspätung. Einige noch nicht ganz knitterfreie Gesichter hätten diese Zeit wirklich gut für ihre Gesichtspflege gebrauchen können. Die Fahrt selbst entpuppte sich dann als reinste Erholung, warm und komfortabel und mit allerlei mitgebrachten kulinarischen Genüssen. Man glaubt es kaum, aber der Zug holte die verlorengegangene Zeit vollständig auf.

09:11 Uhr Berlin Hauptbahnhof: Jetzt hielten alle kurz inne. Dieses Gebäude ist allein schon wegen seiner Größe beeindruckend. Die Architektur tut ihr übriges. Leider mussten wir jetzt erst mal die eingebauten biologischen Fortbewegungsmittel aktivieren um zu unserem Hostel zu gelangen. 25 Minuten später sitzen wir in einer coolen Lounge und lassen uns die Hausregeln vom Chef vom Dienst erklären. Soviel jetzt schon mal: nicht nur die Lounge war cool, auch die Zimmer, das Personal und die Atmosphäre.

Für die Zimmer hatten wir aber keine Zeit, der Terminplan für Heute war mehr als straff.


Holocaust - Museum

10:30 Uhr – Berlin! Volles Programm direkt nach der Ankunft. Kaum eingecheckt schon ging es los. Unser erstes Ziel der Reichstag.

Nachdem wir am Brandenburger Tor ankamen ging es direkt weiter zum Holocaust Mahnmal, auch Steelenfeld genannt.

Ein Labyrinth voller Steine „Verlaufen vorprogrammiert“. Als wir wieder zusammen fanden ging es zum Holocaust – Museum. Inzwischen waren wir bei -10°C gefroren und konnten uns nach den ganzen Kontrollen aufwärmen. Das Museum war eindeutig ein Highlight unserer Fahrt. Viele verschiedene Zimmer die ineinander übergingen bildeten das Museum.

In einem der Räume konnte man Abschiedsbriefe der Opfer lesen, die auf dem Boden ausgelegt und mit Lichtern beleuchtet wurden. Somit war es der Blickfang des Raumes. Auf den Wänden stand geschrieben wo wie viele Juden ermordet wurden, es gibt einem eine kleine Einführung durch die man die gewaltigen Ausmaße dieser Morde zu spüren bekommt und erst dadurch realisiert wie schlimm diese Zeit war. In einem anderen Zimmer konnten wir Einzelschicksale der Opfer durch Sehen und Hören nachvollziehen, sowie durch das belauschen eines Telefonats verschiedene Situationen uns anhören und sozusagen hautnah erleben.

Im Großen und Ganzen war das Museum ein packendes Erlebnis, das wir nicht so schnell vergessen werden.

(Celina, Nilay & Züleyha – Schülerinnen der Klasse 10)


MdB Herr Özdemir

Nach der doch eher etwas einschläfernden Plenarsitzung trafen wir den Bundestagsabgeordneten für den Duisburger Norden Herrn Özdemir. Er kam von Anfang an sehr locker rüber und antwortete offen auf unsere vielen Fragen. Wir fragten ihn was er speziell von der Zuwanderung in Duisburg und dem NPD Verbot hält. Er findet, dass den betroffenen Menschen vor Ort geholfen werden soll, damit sie auch in ihrem Heimatland ein unbeschwertes Leben führen können.

Seine Meinung zu unseren Fragen war klar und ehrlich. Dazu gehörten auch persönliche Fragen, die seine Freizeit, Familie und Freunde betrafen. Wir alle fanden ihn sehr sympathisch und dafür, dass er ein Politiker ist, war er sehr cool drauf.

Besonders Celina fand ihn sehr attraktiv und fragte ihn sofort auf was für einen Typ Frau er steht. Er antwortete gelassen und lachte etwas, daraufhin antwortete er, dass er eher auf einen unkomplizierten Typ Frau steht.

Am Ende unserer Fragerunde, nahm Herr Özdemir sich noch Zeit mit uns Fotos zu machen obwohl er schon längst zu einer Besprechung musste.

Anschließend stiegen wir noch dem Bundestag aufs Dach, oder besser gesagt auf die Glaskuppel. Ein besonderes Erlebnis.

(Jasmin, Ines, Malina & Mandy S. – Schülerinnen der Klasse 10)


Der Abend

Nach diesen vielen tollen Eindrücken ging es erstmal ins Heart of Gold um endlich die Zimmer zu beziehen und die Nase zu pudern, zu chillen, sich umzuschauen oder einfach zu realisieren das man in der Bundeshauptstadt angekommen ist.

Aber so einfach haben wir nicht aufgegeben, denn ein gemeinsames Abendessen in einem mexikanischen Restaurant stand als letzter Punkt auf der Tagesordnung. Einige von uns waren sich nicht ganz sicher ob sie mit der gewählten Lokalität glücklich sein sollten, auf der Speisekarte standen ziemlich viele unbekannte Dinge. Aber nach dem Essen waren sich alle einig: Wiederholung darf ruhig sein!

Jetzt aber ab ins Bett dachten sich Herr Driesen und Herr Yildirim. Der Weg durch die Berliner Kälte zum Hostel tat ein übriges um die Gruppe zum ersten mal am Tag in zwei Lager zu spalten, die Schläfer und die Konditionswunder.


Der Morgen

Wie können junge Menschen ohne Schlaf morgens aussehen? Richtig, so schlimm! Aber ein gutes Frühstück mit netten Menschen kann da Wunder bewirken. Frisch gestärkt und herausgeputzt ging raus in den Großstadtdschungel. Friedrichstraße, Unter den Linden, Brandenburger Tor. Wer kennt nicht diese Adressen? Bustickets für alle besorgt und Berlin konnte kommen.


Die Siegessäule und Schloss Bellevue

Eine Sache kann Berlin besonders gut: ÖPNV! Hier gibt es S-Bahnen, U-Bahnen, Schnellbusse, Linienbusse und Touristenbusse für Stadtrundfahrten; und es gibt die Buslinien 100 und 200. Diese Linien fahren ringförmig durch das Stadtgebiet und kommen zufällig an den meisten Sehenswürdigkeiten vorbei. Aussteigen, gucken, einsteigen und ab zum nächsten Hotspot. Wir stiegen am Amtssitz des Bundespräsidenten aus und ließen uns von anderen Touristen vor dem Schloss ablichten. Leider war Herr Gauck nicht in Sicht. Dann mussten wir nur 250 Meter durch einen verschneiten Park bis zur Siegessäule laufen, die übrigens von den Berlinern liebevoll Goldelse genannt wird, und schon konnten wir die 281 Stufen bis zur Besichtigungsplattform hinaufsteigen. Was für ein toller Rundum blick! Nach dem Abstieg ging es wieder zum Bus und weiter Richtung Kurfürstendamm, einer der berühmtesten Einkaufsstraßen von ganz Deutschland.


Story of Berlin

 

Nachdem wir viele Sehenswürdigkeiten besichtigt haben ging unsere letzte Reise für heute zum Story of Berlin. Das Museum war sehr groß, vielfältig und es gab viel zu sehen. Im Gegensatz zu anderen Museen, war es viel interessanter, da man vieles anfassen und coole Bilder machen konnte. Im Museum ging es chronologisch vor. Je tiefer man hinab ging, desto schlimmer/mitziehender wurde die Geschichte.

Besonders beeindruckend war die Ausstellung über die Teilung von Berlin, da es uns die Geschichte der Stadt näher gebracht hat. Die Teilung einer Stadt und ihre Wiedervereinigung sind ja nun nicht alltäglich. Wahnsinn!

Danach ging es weiter runter in den Atomschutzbunker. Die Führung war packend und sehr informativ. Wir bekamen zu spüren wie es wäre wirklich bei einem Atombombenangriff dabei zu sein, es war erschreckend.


(Ala & Tuana – Schülerinnen der Klasse 10)


Der Abend 2.0

Kollektives Essen gehen war heute nicht angesagt. Jeder wollte lieber in kleinen Gruppen ohne Lehrer ausgehen (außer den Lehrern, die müssen sich ja mitnehmen). Später dann trafen wir uns wieder alle in der Lounge zum gemeinsamen relaxen. Hier konnten wir dem bunten Treiben des internationalen Publikums bis spät in die Nacht zuschauen.

 

Das Mauermuseum

Nach dem zweiten Frühstück wollten alle zusammen sich zwei Kurzfilme über die Entstehung der Mauer und ihre technischen Besonderheiten anschauen. Zusätzlich gab es noch einen mehrere hundert Meter langen ehemaligen Grenzstreifen live zu erleben. Danach wurde die Stadt in Kleingruppen selbständig erobert.


Die Fahrt 2.0

Völlig geschafft von den Eindrücken des Tages trafen wir uns um 18:00 Uhr im Hostel um unser Gepäck zu holen und uns auf den Weg zum Bahnhof zu machen. Die Fahrt verlief völlig planmäßig und war von einer angenehmen und langanhaltenden Ruhe gekennzeichnet. Hier zeigte sich dann wer wirklich ein Konditionswunder ist. Um 23:11 Uhr Ankunft in Duisburg. Glückliche Gesichter bei allen Teilnehmern und den Eltern. Jetzt nur noch ins Bett.



Fazit

Herr D. und Herr Y. sagen: mit Euch immer wieder!